Selbstfürsorge und Resilienz für Eltern - Ein Einblick mit Resilienz Coach Sabine

Die Zeit der Familiengründung ist eine der schönsten, aber auch herausforderndsten Phasen im Leben. Eltern müssen sich an die neue Verantwortung gewöhnen, sich in der Rolle als Mutter oder Vater zurechtfinden und gleichzeitig verändert sich die Partnerschaft.

Wenn ein Elternteil die Arbeitsstunden reduziert, um sich um die Familie zu kümmern oder der Traum vom Eigenheim verwirklicht wird, kommen finanzielle Einschränkungen oft noch hinzu.

Bei zusätzlichen Belastungen wie Krankheit, Problemen in der Partnerschaft, Jobwechsel oder Krisen, wie der Pandemie, sind die Grenzen der Belastbarkeit schnell erreicht. Der ohnehin schon anstrengende und kräftezehrende Eltern Alltag mit Schlafmangel und viel zu kurzen Regenerationszeiten wird zur Zerreißprobe. 

In dieser Phase ist es also besonders wichtig, auf die körperliche und psychische Gesundheit zu achten und sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen. Dennoch tun sich viele Eltern mit der Selbstfürsorge schwer und stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück. 

Was ist Resilienz?

Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen und Herausforderungen zu bewältigen und dabei mental gesund zu bleiben. Man spricht auch von der psychischen Widerstandsfähigkeit oder dem Immunsystem der Seele. 

Selbstfürsorge ist eine der sieben Säulen von Resilienz. 

Resiliente Menschen gehen fürsorglich mit sich selbst um. Sie kennen ihre Bedürfnisse und stehen für sich ein. Sie gehen Aktivitäten nach, die sie entspannen und aus denen sie Kraft ziehen. In Drucksituationen können sie mit Gefühlen und stressigen Gedanken gut umgehen. Sie nehmen Stressmuster wahr und entwickeln immer wieder Strategien diese zu unterbrechen. 

Wie resilient ein Mensch ist, wird schon in der Kindheit geprägt. Lernprozesse, Vorbilder und der familiäre Zusammenhalt spielen eine Rolle. Es ist also auch für die Kinder wichtig, dass Eltern an ihrer Resilienz arbeiten und Strategien vorleben mit Herausforderungen umzugehen.

Wer bist du und wie bist du zu dem Thema Resilienz gekommen?

Ich bin Sabine, 54 Jahre alt und Mutter von 3 Kindern, zwei davon sind mittlerweile erwachsen. 

Viele Jahre war ich als Controllerin in einem großen Unternehmen tätig. 2011 habe ich mich zum ersten Mal selbständig gemacht und gelernt, was das bedeutet. 2019 nahm ich einem Vollzeitjob bei einem IT-Dienstleisters an und stellte fest, dass mein Alltag mit drei Kindern und Dienstreisen auf Kante genäht ist. Für mich nahm ich mir nur selten Zeit. Das System litt, das wurde uns erst nach meiner Kündigung richtig bewusst.

Ich startete eine Ausbildung zum Coach und psychologischen Berater mit Vertiefung Burnout Prävention. Im Oktober 2021 war dann mein erstes Coaching, mitten in der Corona Pandemie und meine erste Klientin: eine frisch gebackene Mutter.

Mit meinem Mann und zwei meiner Kinder wohne ich an der südöstlichen Stadtgrenze von München. 

Was hilft Eltern, die zu dir kommen, am meisten?

Als aller erstes hilft es, wenn man sich überhaupt Zeit nimmt, über die Herausforderungen und Probleme zu sprechen. Das Gespräch ist sehr wichtig. Für viele ist das Coaching eine Art Rückzugsraum, in dem es gelingt Abstand zu gewinnen.  Als Coach begegne ich meinen Coachees mit Verständnis, Wertschätzung und Empathie. 

So individuell wie Resilienz ist, so sind auch meine Interventionen im Coaching. 

Es geht zum Beispiel um den Umgang mit Gedanken. Gedanken sind Produkte unseres Verstandes. Er arbeitet permanent und er ist ständig dabei Bezüge herzustellen, Probleme zu analysieren und zu lösen. Dafür ist er schließlich da. Doch manchmal verselbständigt sich der Verstand. Er stellt Bezüge her, die nicht da sind, verfängt sich in Gedankenspiralen. Grübeln und sich Sorgen machen nehmen viel Raum ein, lösen Gefühle und Verhalten aus. Das Hier und Jetzt und auch die positiven Eindrücke und Erlebnisse geraten in den Hintergrund. 

Daher begebe ich mich mit meinen Coachees auf die Suche nach Musterbrechern. Zunächst blicken wir auf die bereits vorhandenen Ressourcen. Gibt es vielleicht schon etwas, das schon einmal funktioniert hat? Wie kann ich es reaktivieren? Zusätzlich biete ich meinen Coachees Techniken aus meinem Repertoire an und lade sie ein, diese auszuprobieren. 

Das kann zum Beispiel die einfache Frage sein, die man sich Wort für Wort mit den Fingern einer Hand stellt: Kann (Daumen) ich (Zeigefinger) das (Mittelfinger) jetzt (Ringfinger) lösen (kleiner Finger)? Oder Achtsamkeitspraktiken, die uns in die Beobachterperspektive versetzen und damit einen anderen Umgang mit Gedanken und Gefühlen eröffnen. 

Das Wissen um die Technik allein reicht jedoch nicht aus. Die Herausforderung besteht darin, sie in der akuten Situation auch anwenden zu können. Dafür üben meine Coachees in der Zeit zwischen den Sitzungen. Was und wie oft ergibt sich im Coaching und wird vom Coachee selbst bestimmt. Wir entwickeln gemeinsam ein Selbstbeobachtungs- oder Reflexionsritual. Das ist ein beliebiges, aber gleichbleibendes z.B. tägliches Zeitfenster, zu dem man auf den Tag zurückblickt. Ein Art Tagebuch, in dem Ereignisse und Erlebnisse mit Abstand betrachtet werden. Der Coachee schaut, ob die erlernten Techniken angewendet werden konnten, und ob sie hilfreich waren. Was hat sich verändert? Was habe ich gedacht, gefühlt, wie habe ich mich verhalten? Wie hat sich das auf mein Umfeld ausgewirkt? Positives wird so hervorgehoben, Hindernisse und Probleme wertungsfrei betrachtet und als Teil des Entwicklungsprozesses angenommen. In den folgenden Sitzungen besprechen wir die Erfahrungen und entwickeln neue Strategien. 

Wie kann man sich ein Resilienz Training vorstellen?

Das Training findet immer in der Gruppe statt. Es besteht aus angeleiteten Übungen, Psychoedukation und Reflexion in der Gruppe.  Es geht darum Resilienz zu verstehen und die Resilienzfaktoren kennenzulernen. Aus den Übungen des Trainings stellen die Teilnehmer ein „Für mich Projekt“ auf. Dabei geht es darum, über einen längeren Zeitraum Schritt für Schritt und nachhaltig, fürsorglicher mit sich selbst und resilienter zu werden. 

 

Was ist der Unterschied zwischen Training und Coaching? 

Individueller arbeitet man in einem Resilienz Coaching. In 60-minütigen 1:1 Einheiten mit mir kann ich dem Coachee helfen bestehende Resilienz Ressourcen zu aktivieren und individuelle Strategien zu erarbeiten, fürsorglicher mit sich selbst umzugehen. Die Interventionen sind an den Coachee angepasst und ergeben sich im Coaching-Prozess. Von der ersten Sitzung an achte ich darauf, dass der Coachee ein Selbstreflexions-Ritual entwickelt. Training und Coaching lassen sich gut miteinander kombinieren. 

Was sind deine beruflichen Pläne für die Zukunft?

Man könnte denken mit Mitte 50 ist man fast am Ende der beruflichen Laufbahn. Das Gegenteil ist der Fall. Ich lerne schon immer gerne und bilde mich ständig weiter. Als nächstes möchte ich eine MBCT (Mindfulness Based Cognitiv Therapy) Trainerausbildung machen und Kurse anbieten. 

Wenn das Thema Selbstfürsorge und Resilienz für dich interessant klingt, dann schau doch auf Sabines Seite https://kikudoo.com/resilienz-coach-sabine-maier vorbei. Dort findest du auch Impulsvorträge zum Einstieg in das Thema. Und wenn du mehr möchtest, dann kannst du auch ein kostenfreies Erstgespräch mit Sabine vereinbaren. 

Miri kikudoo

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